Ursachen verstehen, Beschwerden lindern
Liebe Leserinnen,
wir kennen uns ja inzwischen schon eine Weile und heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, das uns Frauen in der Lebensmitte häufig betrifft. Wir werden mal ein bisschen intimer: Es geht um Scheidentrockenheit. Ja, genau: trockene Schleimhäute in den Wechseljahren. Kein Grund, rot zu werden, denn etwa jede zweite Frau in dieser Lebensphase kennt das Problem.
Ich selbst habe irgendwann gemerkt, dass beim Sex etwas nicht mehr so war wie früher. Es brannte, juckte und fühlte sich einfach unangenehm an. Zuerst dachte ich, es sei eine Reizung oder vielleicht eine Infektion. Doch meine Gynäkologin erklärte mir, dass die Ursache hormonell bedingte Scheidentrockenheit ist – eine Folge der sinkenden Östrogenproduktion in den Wechseljahren.
Warum es zu Scheidentrockenheit kommt
Wenn der Östrogenspiegel sinkt, verändert sich auch das Scheidengewebe. Es wird dünner, trockener und weniger elastisch. Die vaginale Feuchtigkeit nimmt ab, kleine Risse in der Schleimhaut können entstehen und dadurch kommt es häufig zu Brennen oder sogar Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Auch Juckreiz oder ein Druckgefühl in der Scheide gehören zu den typischen Symptomen.
Das klingt unangenehm – und ja, das ist es auch. Bei mir führte diese Trockenheit dazu, dass ich weniger Lust auf Nähe und Zärtlichkeit verspürte. Aber das liegt nicht nur an der trockenen Scheide selbst: Die Wechseljahre bringen oft viele Veränderungen mit sich. Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stress – all das kann die Libido zusätzlich beeinflussen.
Was hilft bei Scheidentrockenheit?
Zum Glück gibt es heute viele sanfte und wirksame Möglichkeiten, Scheidentrockenheit zu behandeln. Von Feuchtcremes und Vaginalzäpfchen über Hormonpräparate bis hin zu Lasertherapien zur Regeneration der Schleimhaut – es gibt zahlreiche Wege, die Beschwerden zu lindern. Wichtig ist jedoch, die Ursache abzuklären, am besten gemeinsam mit der Gynäkologin oder dem Gynäkologen.
Wir müssen Scheidentrockenheit nicht einfach als lästiges Symptom der Wechseljahre hinnehmen. Es gibt viele Möglichkeiten, die vaginale Feuchtigkeit wiederherzustellen und das eigene Wohlbefinden zu steigern. Ich habe gelernt, dass es sich lohnt, offen darüber zu sprechen – mit der Ärztin, dem Partner oder unter uns Frauen. Denn je besser wir unseren Körper verstehen, desto wohler können wir uns auch in dieser neuen Lebensphase fühlen.