Keine Angst vor den Wechseljahren – Tipps und Therapien von Freundinnen für Freundinnen

Das sind die Hormone! – Was Östrogene und Co. bewirken


Liebe Leserin,

mal schlafe ich schlecht, mal warte ich länger als sonst auf meine Regel oder habe plötzlich einen Schweißausbruch. Seit ich in den Wechseljahren bin, habe ich mich schon mehr als einmal gefragt: Was geht hier eigentlich vor sich? Wahrscheinlich geht es dir ähnlich.

Die Antwort ist auf den ersten Blick ganz einfach: Es sind die Hormone!

Mit dem Eintritt in die Wechseljahre gerät unser Hormonhaushalt ins Wanken. Um zu verstehen, was dann konkret im Körper passiert, hilft es, sich noch einmal vor Augen zu führen, welche Aufgaben Geschlechtshormone seit unseren Teenagertagen übernehmen.

Es sind vor allem die Östrogene und die Gestagene, auch Gelbkörperhormone genannt, die Monat für Monat dafür sorgen, dass der weibliche Körper bestens auf eine Schwangerschaft vorbereitet ist. In der ersten Zyklushälfte reift im Eibläschen (Follikel) eine Eizelle heran. Gleichzeitig schüttet der Eierstock Östrogene, vor allem das Hormon Estradiol, aus, wodurch die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird, sodass sich die Eizelle nach ihrer Befruchtung ins „gemachte Nest“ setzen kann. Nach etwa 14 Tagen löst sich die Eizelle aus dem Eibläschen und wird über einen Zeitraum von sechs Tagen durch den Eileiter in die Gebärmutter geleitet. Das Eibläschen übernimmt daraufhin eine neue Aufgabe: Als Gelbkörper produziert sie das Gelbkörperhormon Progesteron, das die Gebärmutter zusätzlich auf die befruchtete Eizelle vorbereitet.

Hat eine Samenzelle den Weg zur Eizelle gefunden und sie befruchtet, nistet sich diese jetzt ein und eine Schwangerschaft beginnt. Wenn nicht, stirbt sie ab, wodurch auch der Gelbkörper sich zurückbildet, weniger Progesteron bildet und so schließlich auch die Gebärmutterschleimhaut ausgestoßen wird. Damit beginnt unsere Monatsblutung – und mit ihr der nächste Zyklus.

Phasen des Eisprungs

Aber unser Vorrat an Eizellen ist begrenzt. Irgendwann, meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, macht sich nicht mehr jeden Monat eine Eizelle auf den Weg. Das hat zur Folge, dass auch die Hormone, die die Reifung der Eizelle, den Eisprung und die Einnistung in die Gebärmutter begleiten und vorbereiten, nur noch in unregelmäßigen Abständen produziert werden. Unser Hormonspiegel gerät ins Wanken und pendelt sich schließlich auf einem niedrigen Niveau ein, was zu verschiedenen körperlichen und emotionalen Beschwerden führen kann.

Ich hoffe, dass ich dir mit diesem kleinen Einblick in die Prozesse rund um unseren Zyklus auch eine erste Antwort auf die Frage geben konnte, was gerade in deinem Körper vor sich geht.

 

Bis bald und alles Liebe!

Deine Sandra